Symbiose zwischen Natur und Kultur
Wer im Frühling durch das Wendland fährt, wird vielerorts die prachtvoll blühenden und duftenden Obstbäume bemerken, die an den Straßenrändern stehen. Auch innerorts gibt es oftmals noch alte Obstbaumbestände. Neben dem Genuss durch den Verzehr, tragen die Bäume auch zum Erhalt der ökologischen Vielfalt bei.
Auch, wenn das Wendland kein klassisches Obstanbaugebiet war, so spielten die Früchte doch lange Zeit eine große Rolle für die Selbstversorgung der Menschen in den Dörfern. Manche Menschen lebten auch von dem Verkauf des Obstes. Und die Struktur manchen Dorfes oder Landstrichs wurde dadurch maßgeblich geprägt. Natur und Kultur sind in einer geschichtlichen Symbiose miteinander verbunden.
Allerdings wurden im Laufe der Zeit viele dieser wertvollen Obstbestände kaum noch gepflegt. Der „Landschaftspflegeverband Wendland-Elbetal e.V.“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wertschätzung für die vielfältigen Obstsorten zu steigern, um möglichst viele Sorten zu erhalten, alte Streuobstwiesen und Einzelbäume zu sanieren oder auch neue Bäume zu pflanzen. Dabei geht es nicht nur allein um die Bäume, sondern auch um den Erhalt eines ganz eigenen Ökosystems. Die Streuobstwiesen bieten vielen Tieren und Pflanzen eine Heimat, von denen viele sogar auf der „Roten Liste“ stehen.
Die „Route der alten Obstsorten“ führt quer durch das Wendland zu den einzelnen Streuobstwiesen. Wer sie entlang fährt, kommt auch an verwunschenen Alleen und prächtigen Einzelbäumen vorbei. Die Strecke verbindet besonders sehenswerte Standorte, die zu allen Jahreszeiten einen Besuch wert sind. Hinweisschilder – entweder bei besonders wertvollen Beständen oder auch an Gartenzäunen – geben ausführlich Auskunft. Mit dem Erhalt der Standorte wird auch ein Stück Kulturgeschichte des Wendlands bewahrt.
Informationen zur Lage der sehenswerten Obstbestände und möglicher Wege finden sich auf der Internetseite der „Route der alten Obstsorten“ im Wendland.