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Lübbow

Schwein muss man haben

Warum das Bunte Bentheimer Schwein im Wendland heimisch geworden ist – und in Rebenstorf die Sau rausgelassen wird

Qualität und Herkunft – diese Kriterien sind für den Verbraucher im Supermarkt von immer größer werdender Bedeutung.

Heidrun und Harry Bense aus Rebenstorf haben für sich eine Antwort und Lösung gefunden. Um genau zu wissen, was sie essen, begannen sie 1995 für den Eigenbedarf ein normales Hausschwein zu halten und zu mästen. Im Jahr 2000 kam Sau Lotti auf Benses Hof und war eine Vertreterin des vom Aussterben bedrohten Bunten Bentheimer Schweins. Und dies hatte Folgen. Lotti wuchs den Benses und ihren drei Kindern nicht zuletzt wegen ihres auffälligen gefleckten Aussehens sehr ans Herz. Sie wurde nie geschlachtet, sondern erst vor einigen Jahren wegen Altersschwäche eingeschläfert. Für den Tierarzt Christian Günther ein bislang einmaliges Erlebnis, eine Sau in den Schweinehimmel zu befördern.

Als Gegenleistung „bedankte“ sich Lotti auf ihre Art und warf insgesamt rund 240 Ferkel dieser bedrohten Haustierrasse. Damit war der Grundstock für die heutige gezielte Bunte Bentheimer-Zucht der Benses gelegt, die mittlerweile zwei Eber und mehrere Zuchtsauen umfasst.

Was bis dahin zunächst als einfaches Versuchsprojekt zur Selbstversorgung betrieben wurde, entwickelte sich so zu einem echten Erfolgsmodell mit Vorbildfunktion für spätere Züchter. Wobei Harry Bense betont, dass dabei der Erhalt dieser alten Haustierrasse für ihn im Vordergrund steht und nicht der reine Profit.

Und das Konzept ist aufgegangen: Als vor etwa 20 Jahren die ersten Interessierten mit der Zucht begannen, gab es noch 45 Tiere. Heute sind es 258 Zuchtsauen, 83 Eber und die Nachzucht.

Trotzdem glaubt Harry Bense, dass es noch schätzungsweise zehn Jahre dauern wird, bis die Bunten Bentheimer von der Liste der bedrohten Haustierrassen verschwunden sind, da die meisten Züchter nur kleine Bestände unterhalten. Dieses Prinzip verfolgen auch weiterhin Benses. Sie behalten auf ihrem Zuchthof die besten Tiere für die Nachzucht und lassen nur für ihren Eigenbedarf schlachten. Eine Sau wirft zweimal im Jahr bis zu acht Ferkel. Einige Wochen verbleiben die Jungtiere dann noch auf dem Hof, bevor die meisten Ferkel zur weiteren Mästung und Nachzucht verkauft werden.

„Erhalt durch Aufessen“ – Harry Benses Motto überzeugt Züchter und Verbraucher gleichermaßen und beweist, was der Volksmund schon immer wusste:

Schwein muss man eben haben…

Andreas Becker

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