Gemeinde
Schnega

Die Sage von den Unnererdschen

in einen Berg bei Loitze

Der Hofbesitzer Heinrich Ruprecht aus Solkau berichtete dem Dorfschullehrer Hapke im Jahre 1902 die folgende Sage für die Proitzer Schulchronik:

„Ein früherer Besitzer des heutigen Schorling`schen Hofes in Loitze, namens Schröder, hatte es sich zum Ziel gesetzt, einen Unnererdschen in seine Familie aufzunehmen. Sein Knecht Christian sagte daraufhin: „Bei dem großen Stein (der noch heute in den Obstanlagen des Herrn Gottgetreu aus Hannover liegt) befindet sich ein Loch, durch das die Unnererdschen in den Berg hinein und auch wieder hinauskommen. Mittels eines Strickes will ich mich in das Loch hineinlassen, während du oben das Seil gut festhältst. Sobald sich einer der Zwerge an mich geklammert hat, rufe ich laut „Hopp!“. Dann kannst du mich wieder emporziehen“!

Gesagt, getan. Kaum war Christian unten angekommen, rief er auch schon laut und deutlich: „Hopp“! Schröder zog seinen Knecht wieder nach oben, und siehe da – ein sehr kleiner Mensch kam mit zum Vorschein. Der Zwerg wurde sogleich in das Wohnhaus der Schröders gebracht und der Familie vorgestellt. Alle waren von der fröhlich-ansteckenden Art des Kleinen sofort begeistert. Er spielte mit den Kindern und scherzte auch immer mal wieder mit den Erwachsenen, sodass die ganze Familie ihn am liebsten für immer behalten hätte. Eines Tages jedoch, die Schröders waren gerade nicht im Haus und die Kinder spielten auf der Straße, nutzte der Zwerg die Gelegenheit und verschwand. Obwohl der Unnererdsche erst vier Wochen bei den Schröders lebte, hatte sich die Familie bereits so sehr an ihren neuen Mitbewohner gewöhnt, dass sie es sich nur noch schwer vorstellen konnten, in Zukunft ohne einen Unnererdschen zu leben.

Also machten sich Schröder und sein Knecht erneut auf den Weg zum großen Felsen. Dieses Mal wollten sie gleich zwei Unnererdsche mitnehmen, damit die Zwerge Gesellschaft hätten, sollte die Familie Schröder mal wieder außer Haus sein. Christian wollte allerdings erst dann wieder „Hopp“! rufen und nach oben gezogen werden, wenn er zwei Zwerge gegriffen hatte.

Vater Schröder blieb daraufhin wieder oben und seilte seinen Knecht nach unten in das dunkle Erdreich herab. Doch dieses Mal vernahm Schröder keinen Ruf seines Knechts; stattdessen zog sich der Strick immer weiter in die Tiefe. Ab einem gewissen Punkt konnte Schröder das Seil jedoch nicht mehr halten und ließ es notgedrungen in die Tiefe entgleiten.

In diesem Moment zog sich das Erdloch wie von Geisterhand wieder komplett zu – der Knecht aber kam nie wieder ans Tageslicht zurück. Seitdem hat man bis heute keinen Unnererdschen auf dem Berg mehr gesehen.

Dietrich Mozen

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