St. Johanniskirche Dannenberg

Jahrhundertealtes Wahrzeichen

Schleiereulen und Turmfalken nisten im 73 Meter hohen Turm der St. Johannis-Kirche in Dannenberg, der nach einem Umbau der Kirche um 1600 sein heutiges Aussehen erhielt.

Ein Gotteshaus fand sich an dieser Stelle bereits seit der Mitte des 12. Jahrhunderts. Die heutige gotische Hallenkirche geht jedoch auf die Zeit um das Jahr 1385 zurück. Im Laufe der Jahrhunderte erlitt das Gebäude durch mehrere Brände und andere Zerstörungen diverse Schäden, die regelmäßige Restaurierungen erforderten. 1812 stürzte zum Beispiel der Ostchor ein, der bis dahin in die heutige „Marschtorstraße“ hineingeragt hatte. Daraufhin wurde eine gerade Abschlusswand errichtet, die bis heute erhalten blieb. Auffällig ist die rote Farbgebung der Außenfassade an den Längsseiten, während der Turm und die Westseite in Backsteinoptik gehalten ist.

Das Innere der Kirche ist mit allerlei Ausstattungsgegenständen aus den vergangenen Jahrhunderten versehen. Darunter ein kleiner reich gemalter Flügelaltar, der ursprünglich aus einer kleinen Kapelle stammt und 1958 verwittert in der Splietauer Friedhofskapelle gefunden wurde. Seine originale Bemalung wurde vernichtet und ist 1701 durch die heute zusehenden drei Tafeln ersetzt worden. Der große Hauptflügelaltar mit den insgesamt elf Bildtafeln entstand um 1450. Der Kronleuchter ist weit über 200 Jahre alt und trägt das Wappen der Dannenberger Grafen. Mehrere Grabplatten sind in der Kirche ebenfalls zu finden, eine aus dem Jahr 1596.

Die Orgel wurde 1972 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Kai Schuke in dem historischen Gehäuse, das Wilhelm Heinrich Baethmann 1801/02 erschaffen hat, von Prof. Karl Schuke neu gebaut.

Zwei der insgesamt sieben Glocken der Kirche wurden schon um das Jahr 1300 gegossen und rufen die Gläubigen auch heute noch nicht nur zum Gebet, sondern künden auch von Hochzeiten, Taufen und Todesfällen und zeigen zuverlässig die Uhrzeit an. Zwei weitere Glocken stammen aus Mitte des 16. Jahrhunderts und die vierte Hauptglocke ist von 1624. Die Turmuhr wurde 1895 von einer Harzer Uhrenmanufaktur hergestellt.