Im Bann der Herzöge
Etwas abseits des Dorfes Riebrau, am Rande des Staatsforstes „Göhrde“ steht die Fachwerkkirche des Ortes. Sie wurde von 1759 bis 1763 unter Aufsicht des königlich großbritannischen Amtmannes Alexander Heinrich Isenbart errichtet. Seine Grabplatte und die seiner Frau sind noch in der Außenwand der Kirche zu sehen.
Vor 1541 gab es auf dem „Loitzer Berg“, der höchsten Erhebung der „Göhrde“, bereits eine kleine Kapelle. Diese und mehrere Ortschaften nebst ihren Bewohnern mussten weichen, als das Waldgebiet zum bevorzugten Jagdgebiet der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg wurde. Die Dorfbewohner wurden zwangsumgesiedelt, die Kirche abgebaut.
Im selben Jahr wurde direkt außerhalb des Forstes, auf einem zugewiesenen Siedlungsgebiet, ein neuer Ort mit einer kleinen Kapelle errichtet. Nachdem Kapelle und Dorf im 30-jährigen Krieg weitgehend zerstört wurden, entstand hier um das Jahr 1650 herum die erste eigene Kirche des Ortes.
Die heutige Ribrauer Kirche ist bereits das dritte Kirchengebäude, das an diesem Platz errichtet worden ist. Es ist ein Fachwerkbau, der aus Eichenholz aus der „Göhrde“ gebaut wurde. Der Westturm ist etwa zur Hälfte in das Gebäude integriert ist, sodass Kirchenschiff und Turm eine Einheit bilden. Das Pfarrhaus wurde 1734 neu gebaut und ist bis heute eines der ältesten Vierständerhäuser im Landkreis.
Im Inneren der heutigen Kirche fällt die rund gewölbte Holzdecke auf, die von sechs Säulen getragen wird. Die blaue Farbe ist dem Original nachempfunden. Sie und das Deckengewölbe symbolisierte zur Bauzeit den offenen Himmel. Die geschnitzten Figuren stammen etwa aus dem Baujahr der Kirche. Die Orgel aus dem Jahr 1956 wurde von Ernst Brand konstruiert.
Nach der letzten Innen- und Außenrenovierung von 2000 bis 2001 präsentiert sich die Kirche heute weitgehend wieder in ihrer ursprünglichen Gestalt.