Wuchtig, alt und erhaben
Die wuchtige Feldsteinkirche mitten in Trebel gehört zu den ältesten Kirchen im Sprengel Lüneburg. Errichtet wurde sie Mitte des 12. Jahrhunderts von Mönchen des Klosters Diesdorf aus der angrenzenden Altmark. Das Baumaterial mußte hierfür aufwändig auf Pferdekarren aus der Umgebung herangeschafft werden. Das Gebäude ist 35 m lang und mit 20 m unverhältnismäßig breit. Der imposante, rundliche Chorabschluss erhebt sich auf eine kleine Anhöhe, auf der die gesamte Kirche steht. Umgeben ist die Kirche von einem weitläufigen Friedhof mit verschiedenen Denkmälern und einem gusseisernen Wegkreuz.
Einen ersten Turm erhielt die Kirche erst knapp 500 Jahre nach ihrer Erbauung. Allerdings musste dieser 1750 wegen Baufälligkeit wieder abgerissen werden, sodass Handwerker aus der Region im Jahre 1753 schließlich den heutigen Turm an der Westseite des Gebäudes errichteten. Die älteste Glocke, die noch heute darin hängt, verfügt über eine Inschrift aus dem Jahr 1815. Zwei weitere kamen 1970 hinzu.
Auch das Innere der Kirche erfuhr im Laufe der Jahrhunderte einige Veränderungen. Bis heute erhalten geblieben sind jedoch der aus dem Jahre 1717 stammende Altar mit einer Frontbemalung aus echtem Dukatengold, den der Tischler Gödecke aus dem Nachbarort Tobringen gebaut hat. Die Bemalung schuf der Malermeister Brand aus Lüneburg. Geschmückt wird der Altar von einem Bildnis des Abendmahls. Das Lesepult hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert. Die originalen, runden Fenster stammen aus der Zeit vor 1700, die großen, quadratischen Fenster sind aus dem 17. Jahrhundert datiert. Die Orgel ist ein Werk des berühmten Orgelbaumeisters Johannes Stein aus dem Jahr 1777. Seither wurde sie nie umgebaut oder verändert und ist ein bedeutendes Zeichen thüringischer Orgelbaukunst in Norddeutschland. Sie ist die einzige, vollständig erhaltene zweimanualige Orgel von Johannes Stein.
Die Trebeler Kirche unterstand seit 1694 dem Patronat der Familie von Bernstorff. Die Patronatsbank aus dem 17. Jahrhundert ist noch erhalten.