Wendländische Wasserwelten
Auf einer Länge von circa 70 km fließt die „Elbe“ am nördlichen Rand des Wendlands entlang. Der Fluss wurde schon seit Urzeiten als Wasserstraße für den Warentransport und Personenverkehr genutzt. Dies ist auch heute noch so. Nur in besonders trockenen Sommern, wenn die Pegelstände zu weit sinken, selten noch im Winter, wenn das Eis auf dem Fluss überhand nimmt, kommt der Schiffsverkehr zum Erliegen.
Im Herbst und Frühjahr hingegen, wenn am Oberlauf der Elbe größere Niederschlagsmengen in das Gewässer gelangen, wird das Deichvorland regelmäßig überschwemmt. Große Wiesen, auf denen im Sommer Kühe, Pferde und Schafe grasen und unzählige andere Tier- und Pflanzenarten leben, stehen dann unter Wasser.
Trotz der Ausweichflächen kam es in den vergangenen beiden Jahrzehnten bereits dreimal zu sogenannten „Jahrhunderthochwassern“. Die Pegelstände erreichten immer neue Rekorde und die Deiche mussten mit Sandsäcken verteidigt werden, um den Wassermassen standzuhalten.
Ein im Vergleich zur mächtigen Elbe eher beschauliches Fließgewässer ist die „Jeetzel“. Sie durchfließt die Städte Wustrow, Lüchow und Dannenberg, um schließlich bei Hitzacker in die Elbe zu münden. Auch dieser Flusslauf ist ein bedeutendes Ökosystem, mit einer vielfältigen Flora und Fauna. An ihm können sich auch die Menschen beim Angeln, Schwimmen, Fahrrad- oder Kanufahren erfreuen.
Außerdem gibt es im Wendland mehrere Seen und zahlreiche Teiche. Bei einigen von ihnen handelt es sich um natürliche Gewässer wie Altarme der Elbe. Andere wurden künstlich angelegt, wie der „Thielenburger See“ in Dannenberg und der „Gartower See“ in Gartow. Während man den See in Dannenberg nur vom Spazierweg oder vom Abenteuerspielplatz am Seeufer genießen kann (dafür gibt es nebenan ein Freibad), kann man in Gartow an warmen Sommertagen auch im See schwimmen oder ihn mit dem Tretboot erkunden.