Hohe Kirche Lemgow

Gotteshaus auf freiem Feld

Zwischen den Dörfern Kriwitz, Predöhl und Trabuhn steht inmitten der Felder, umgeben von dem Friedhof und einigen Bäumen, die „Hohe Kirche“ Lemgow. Die nächsten Häuser sind gut einen Kilometer entfernt. Es wird vermutet, dass sich an diesem Ort bereits vor der Christianisierung eine Kultstätte der hier lebenden wendischen Völkergruppe, die Linonen, befand. Die Bezeichnung „Hohe Kirche“ deutet vermutlich darauf hin, dass die Kirche früher dem Landesherren gehörte. Die Kirche selbst geht wahrscheinlich auf eine Gründung durch das Kloster Diesdorf in der Altmark zurück, das ein bevorzugtes Kloster der Lüchower Grafen mit der Aufgabe der Slawenmission war.

Das erste Kirchengebäude soll hier um 1300 erbaut worden sein. Das heutige Gotteshaus wurde zum Großteil 1770/1771 im schlichten Barockstil nach Abriss der vorherigen Kirche errichtet. Nur der Turm, der Chor und ein etwa ein Meter hoher Feldsteinsockel wurden vom dem Vorgängerbau übernommen. Der Turm stammt aus dem Jahr 1450.

Beachtenswert sind im Inneren der Kirche die einzelnen Weihekreuze im Chorraum, die nach einer Restaurierung unter dem Wandanstrich ans Licht kamen. Sie markieren die Stelle, an denen nach dem Neubau der Bischof die Kirche bei der Weihe gesalbt hat. Eine weitere Besonderheit ist der geschnitzte Ständer für die versilberte Taufschale aus dem Jahr 1775. Die Orgel des Hannoveraner Orgelbauers Eduard Meyer kam im Jahr 1856 in das Gotteshaus.

Die „Hohe Kirche“ ist die zentrale Kirche für die zwölf Dörfer, die den „Lemgow“ bilden. Einige von ihnen haben auch noch eigene Kapellen.