Kirche Schnackenburg mit Taufengel

Schwebender Taufengel und Musik

Wer nach Schnackenburg kommt, sieht schon von weitem den hoch über den Dächern aufragenden Turm, der wahrscheinlich um 1200 erbauten St. Nicolai-Kirche. Das Gebäude wurde im schlichten, romantischen Stil aus Backstein erbaut. Von den verheerenden Stadtbränden 1624, 1635, 1674 und 1728 wurde die Kirche vermutlich wegen ihrer massiven Steinbauweise verschont. Eine Tafel weist darauf hin, dass die Turmhaube im Jahr 1750 erneuert worden ist. 1777 kam am Kirchschiff im Süden der sogenannte „Brauteingang“ als Anbau hinzu. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Fenster dem damaligen Zeitgeschmack angepasst.

Der Kircheninnenraum weist einige Besonderheiten auf. Die Kanzel und der Altar stammen aus dem Jahr 1727 und sind in Weiß mit goldenen Akzenten gehalten. Eine ähnliche Farbgebung findet sich bei der Orgel, die 1875 von dem Orgelbauer Rohlfing erbaut wurde, wieder. Der schwebende Taufengel, ebenfalls aus dem Jahr 1727, ist das Markenzeichen der Kirche und eine kleine Sensation. Die geschnitzte Figur hält eine Holzschale in den Händen, die für das Taufwasser bestimmt ist. Der Engel wird über eine Rollenvorrichtung zu Taufanlässen heruntergelassen. Ursprünglich besaß die Kirche sechs Glocken. Diese und zwei weitere Glocken sind während der beiden Weltkriege zu Metallgewinnung für militärische Zwecke abhanden gekommen. Die älteste Glocke im Kirchturm stammt aber noch aus dem 14. Jahrhundert. An den Außenwänden der Kirche befinden sich mehrere barocke Grabsteine.

Seit Beginn der 1990er Jahre dient die Kirche alljährlich als Spielort des „Schubertiaden-Musikfestivals“. Wer die Kirche außerhalb dieser Veranstaltung besuchen möchte, hat dazu von April bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr Gelegenheit.