Museum Wustrow
In dem Ende des 19. Jahrhunderts erbauten, repräsentativen Wohnhaus des Kaufmanns Wilhelm Lüring ist heute das Museum Wustrow untergebracht. Der Fabrikant war Mitinhaber der Wustrower Firma „Leinenweberei Friedr. E. Wenz“, der damals einzigen mechanischen Weberei. Wechselnde Ausstellungen befassen hier neben der jüngeren Geschichte des Wendlands auch mit sozialen, politischen und wirtschaftsgeschichtlichen Themen.
In einer Dauerausstellung zeigt das Museum einen „Colonialwarenladen“ aus dem 20. Jahrhundert, einen „Kurzwarenladen“ und einen „DDR-Konsum“, die mit viel Liebe zum Detail und originalem Mobiliar rekonstruiert wurden. Neben dem historischen Ladenaufbau, kann man hier viele Produkte vergangener Zeiten, unter anderem Original-Kassen, Werbeschilder und Emaille-Krüge, entdecken.
Im Keller des Museumsgebäudes geht es „unter Tage“ in die Zeit des von 1905 bis 1926 betriebenen Kalibergbaus. Der Bergbau prägte jahrzehntelang die Entwicklung des Ortes und seiner Wirtschaft. Noch heute wirkt er sich auf die Gebäude des Ortes aus. Die Spuren von Absenkungen und Änderungen des Grundwasserspiegels zeigen sich zum Beispiel auch an dem Museumsgebäude.
Im Museum Wustrow sind außerdem die Archive der Stadt Wustrow mit Unterlagen aus dem 17. bis 20. Jahrhundert und das „NS-Wendland-Archiv“ untergebracht. Letzteres entstand aus den Forschungsarbeiten für zwei Ausstellungen, die sich mit der NS-Zeit im Landkreis Lüchow-Dannenberg beschäftigten. In der Folgezeit wuchs das Archiv ständig, mittlerweile sind die Akten digitalisiert und neu geordnet. Wer das Archiv nutzen möchte, kann dies beim Museum beantragen.