Barock, Karl May und Badesee
Der Gartower Raum wurde bereits vor Jahrtausenden von Menschen besiedelt. Ganz so alt ist der Ort selber allerdings nicht. Eine erste urkundliche Erwähnung eines „Conrad von Gartow“ stammt aus dem Jahr 1225. Er soll hier eine Burg aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Slawen, Franken und Sachsen errichtet haben.
Das heutige Gartow ist eng mit der Geschichte der Grafen von Bernstorff verbunden. Andreas Gottlieb von Bernstorff kaufte 1694 das stark verfallene Herrenhaus der Familie von Bülow. Nach dem mehrere Großbrände den Ort heimgesucht hatten, wurde Gartow 1721 vollkommen umgestaltet. 1724 wurde die barocke St. Georg-Kirche und 1710 bis 1724 das Schloss gebaut. Das weitläufige, circa 5.600 Hektar große Forstgebiet „Gartower Tannen“, das sich dem Ort anschließt, ist heute noch im Besitz des Grafen von Bernstorff. Es gehört zu einem der größten Waldgebiete in Deutschland, die sich in Privatbesitz befinden.
Neben Kirche und Schloss prägt heute auch der 67 Hektar große „Gartower See“ das Bild des Ortes. Er wurde in den 1970er Jahren künstlich angelegt und dient vor allem der Naherholung.
Im Ort gibt es Vieles zu entdecken, wovon einiges auch nicht so bekannt sein dürfte. Zum Beispiel, dass der berühmte Schriftsteller Karl May dem Ort eng verbunden war und einst mehrere Wochen hier verbracht hat. Er verließ Gartow aber schleunigst, nachdem man ihn aufgrund einer Nichtigkeit verhaftet hatte.
Am besten lernt man den Ort mit einem der fachkundigen Stadtführer kennen. Eine solche Führung wird für Gruppen ab fünf Personen angeboten. Sie dauert etwa zwei Stunden und kostet ab 6 Euro pro Person. Für die Organisation steht die Gartower Touristinformation zur Verfügung.