Gartower Kirche mit Barockorgel

Barocke Pracht und eine berühmte Orgel

Ein sehenswertes Zeugnis des Barockzeitalters ist die St. Georg-Kirche in Gartow. Nachdem ein Brand die vorherige Kirche komplett zerstörte, errichtete der deutsche Hofarchitekt und herzoglicher Oberlandbaumeister Johann Caspar Borchmann 1723 bis 1724 auf Veranlassung von Andreas Gottlieb von Bernstorff das heute noch bestehende Gotteshaus. Es war zunächst als Schlosskirche dem Schloss Gartow zugeordnet, die aber zugleich der Kirchengemeinde als Kirche diente.

Der einschiffige, denkmalgeschützte Barockbau ist am südlichen Ende in Höhe des Dachfirstes mit einem kleinen Fassadenturm versehen. Die Innenausstattung blieb, im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen aus Mitte des 18. Jahrhunderts, nahezu komplett erhalten. Das Tonnengewölbe der Decke ist von Stuckelementen verziert. Der Kanzelaltar und das mit Ornamenten versehene Taufbecken stammen ebenso aus dem Baujahr der Kirche wie die Orgel. Die „Grisaille-Malereien“ tragen außerdem zum barocken Charme der Kirche bei

Die prächtige Barockorgel ist eine kleine Berühmtheit in der Kirche. Sie stammt vom Lüneburger Orgelbaumeister Johann Matthias Hagelstein und wurde um das Jahr 1740 errichtet. Sie gilt als einziges vollendetes Orgelwerk des Meisters und zeichnet sich durch ihre individuellen Klangfarben aus. Diese sind besonders jeden Mittwochabend im Juli und August gut vernehmbar, wenn im Rahmen des „Gartower Orgelsommers“ jeweils ein anderer Künstler auf dem Instrument spielt.

Seit jeher ist die Gartower Kirche eine Patronatskirche. Die doppelstöckigen Patronatslogen im Inneren zeugen von dieser Geschichte. Das Kirchenpatronat, also die Schirmherrschaft, lag zunächst bei der Familie von Bülow. Im Jahre 1694 übernahm jedoch die Familie der Grafen von Bernstorff das Kirchenpatronat, das diese bis heute ausübt.