Das Jammerholz zu Grabow
An einem stürmischen Herbstabend im Jahre 1297 fuhr die Gräfin von Mansfeld, geborene Gräfin zu Lüchow, mit ihrer von vier Schimmeln gezogene Kutsche von Dannenberg zu ihrem Schloss nach Kolborn. Sie war nicht nur eine wunderschöne, sondern auch für ihre Herzensgüte bekannte Frau. Obwohl sie noch vor Einbruch der Dunkelheit ihr Schloss erreichen wollte, setzte wenige Kilometer vor ihrem Schloss nahe des Ortes Grabow bereits die Abenddämmerung ein.
Im Dunkeln noch unterwegs zu sein, barg besonders zur damaligen Zeit gewisse Risiken. Zu diesem Zeitpunkt hatte jedermann seine Arbeit getan und niemand hielt sich normalerweise mehr im Freien auf. Das war der Moment, auf den zwielichtige Gestalten und Räuber den ganzen Tag warteten. Sie versteckten sich tagsüber in den Lüchower Wäldern, um bei Anbruch der Dunkelheit späte Heimkehrer wie die Gräfin aus dem Hinterhalt überfallen und ausrauben zu können. So trieb der Kutscher die Pferde zur Eile an, als die Gräfin plötzlich flehende Rufe vernahm. Sie ließ die Kutsche sofort anhalten.
„Hilf mir raus und folge mir“, wies sie ihn an. Ohne zu zögern, ging sie dem Klagen und Jammern nach. Der Kutscher folgte ihr leicht beunruhigt zu ihrem Schutz mit drei Schritten Abstand. Als sie um eine Wegbiegung kamen, stießen sie plötzlich auf einen Greis, der zwischen zwei knorrigen alten Eichen bäuchlings auf der Erde lag, seine Arme auf dem Rücken gebunden. Er hatte sein Gesicht zur Seite gedreht und blickte mit weit aufgerissenen Augen flehend auf einen jüngeren Mann, der vor ihm stand. Dieser holte gerade mit einer Keule aus, um den Alten zu erschlagen.
„Halt“, rief die Gräfin energisch, „was macht ihr da“?
Der Mann entgegnete lapidar: „So, wie er seinen Vater erschlagen hat, weil er zu nichts mehr nütze war, so werde ich ihn heute erschlagen. Meine Söhne werden eines Tages mit mir das Gleiche tun“! Die Gräfin ließ sich vom Kutscher einen Beutel Geld, den er stets auf Geheiß seiner Herrin bei sich trug, reichen und warf diesen dem Mann zu.
„Hier“, sagte sie, „ich kaufe dir sein Leben ab“. Worauf der Sohn umgehend erwiderte: „Gemacht! Solange das Geld reicht, soll der Alte leben“!
Für das Ende der Geschichte gibt es verschiedene Varianten:
In einer Version heißt es, die Gräfin sei zufrieden und mit einem guten Gefühl zu ihrer Kutsche zurückgekehrt in dem Glauben, ein Menschenleben gerettet zu haben. Und in der Tat: Der Alte soll noch sieben Jahre bei seinem Sohn gelebt haben und dann eines natürlichen Todes gestorben sein. Möglich ist aber auch ein anderes Ende: Zufrieden kehrte die Gräfin zu ihrer Kutsche zurück in der Überzeugung, ein Menschenleben gerettet zu haben. Doch kaum war sie hinter der Wegbiegung verschwunden, hob der Sohn die Keule und ließ sie mit Wucht auf den Kopf seines Vaters niedersausen. Dieser war auf der Stelle tot.
Vor so viel Niedertracht sollen die Eichen aufgestöhnt und ihre Äste zum Ächzen gebracht haben. Durch aufkommenden Wind setzte ein derart unheimliches Rauschen und Heulen der dichten Blätter und Zweige ein, dass man hätte meinen können, der Wald selbst würde entsetzlich Jammern. Seitdem wird das Gehölz „Jammerholz“ genannt.“
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Das Grabower Jammerholz
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