Biber

Auf den Spuren von „Meister Bockert“

Seit etwa 1819 galt der Biber an der niedersächsischen Elbe als ausgestorben. Hauptursache war die intensive Bejagung. Das Fleisch und besonders der dichte Pelz waren sehr begehrt. Das „Bibergeil“, der Duftstoff des Bibers, den dieser zur Reviermarkierung nutzt, spielte lange Zeit als Heilmittel eine große Rolle. Dank strenger Schutzmaßnahmen ist er im Wendland mittlerweile jedoch wieder heimisch geworden.

Naturnahe, unverbaute Gewässerränder bieten den Tieren einen guten Lebensraum. Das Leben der nacht- und dämmerungsaktiven Säugetiere spielt sich überwiegend im Wasser ab. An Land kommen sie nur, um Futter und Baumaterial zu beschaffen oder zur Reviersuche. Biber ernähren sich ausschließlich von pflanzlicher Kost.

Die Spuren der scharfen Zähne kann man so mancher Orts an den Bäumen in Wassernähe entdecken. Für das Fällen eines armdicken Baums benötigen die fleißigen Nager nur etwa zehn Minuten. Durch ihre „Holzfällertätigkeit“ und das Bauen der bekannten Biberburgen und -dämme sind sie in der Lage, eine Flusslandschaft grundlegend zu verändern.

Im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ hat der Biber gute Lebensbedingungen gefunden. Neben den unverbauten, naturnahen Ufern der Elbe sind es vor allem die von Altarmen durchzogenen Überschwemmungsbereiche und die Nebenflüsse der Elbe, wo er sich vermehrt wieder ansiedelt.

Sowohl entlang von „Elbe“ und „Jeetzel“ als auch in der Gegend um den „Gartower See“ gehören Biber schon seit einigen Jahren zu den ständigen Bewohnern. In Gartow führt der neu konzeptionierte „Biberlehrpfad“ auf die Spuren „Meister Bockerts“, wie der Biber auch im Volksmund genannt wird. Auf Schautafeln lernen Besucher Interessantes und Wissenswertes über die Lebensweise von Europas größtem Nagetier.