Der Lemgow

Historie trifft auf Natur

Die weitläufige Landschaft des Lemgow erstreckt sich östlich von Lüchow entlang der Landgrabenniederung. Er liegt auf einem in der Saaleeiszeit gebildeten Grundmoränenplateau, das heute als Hochfläche die umgebenden Niederungen überragt.

Das Wahrzeichen des Lemgow ist die auf freiem Feld stehende „Hohe Kirche“. Sie ist „Johannes, dem Täufer“ gewidmet. Die ältesten Teile des Gemäuers stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert. Selbst vor der Christianisierung der Gegend im 12. Jahrhundert, soll sich an diesem traditionsreichen Ort eine Gebetsstätte befunden haben. Die Orgel im Inneren stammt aus dem Jahr 1856 und wurde von Eduard Meyer aus Hannover geschaffen. An die Kirche grenzt ein circa zwei Hektar großer Friedhof mit altem Baumbestand und Lindenallee.

Sechs weitere Kapellen begründen die Bekanntheit des Lemgows über seine Grenzen hinaus. Dazu gehören unter anderem die mittelalterliche Feldsteinkapelle „St. Georg“ in Bockleben, die „Heilige-Drei-Könige-Kapelle“ in Prezier, mit ihrem großen Kirchturm aus dem Jahr 1785, und die „St. Petri-Kapelle“ in Volzendorf aus dem 14. Jahrhundert.

Bis 1989 stieß man im Lemgow schnell auf Grenzanlagen, die die Wege ins benachbarte Sachsen-Anhalt abschnitten. Abgesehen von einzelnen Gedenkstätten und Hinweisschildern weist heute nicht mehr vieles auf die ehemalige deutsch-deutsche Grenze hin. Dort, wo den Menschen einst tödliche Gefahr drohte, konnte sich jedoch die Natur fast ungestört entwickeln. So zieht sich heute das Naturschutzgebiet „Grünes Band“ entlang des ehemaligen Grenzstreifens.

Einige besonders gut erhaltene Rundlingsdörfer sowie mehrere landwirtschaftliche Betriebe, die sich um den Erhalt bedrohter Haustierrassen bemühen, liegen ebenfalls in dieser Region.